Sapphire Sailing

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Logbuch 2013

Januar 2013


Das Jahr fängt nicht gut an, wir befinden uns zu einem Notaufenthalt in Deutschland, Horst liegt nun schon 2,5 Wochen im Krankenhaus und ist bereits zweimal operiert worden, besonders die letzte Operation hat ihm ordentlich zugesetzt und wir warten jetzt auf Besserung. Das Boot liegt in Puerto Calero auf Lanzarote. Eigentlich wollten wir jetzt auf Gran Canaria sein aber das ist nicht machbar und alle Pläne sind momentan sinnlos, erst muss Horst wieder einigermaßen gesund und fit sein und wann dieser Zeitpunkt eintreten wird, darüber können zur Zeit keine Prognosen abgegeben werden.


Februar 2013


Horst lag vier Wochen im Krankenhaus und ist nun in einer Reha-Klinik für drei Wochen. Seit einigen Tagen geht es ihm auch wieder besser und wir hoffen, dass es jetzt weiter aufwärts geht.



März / April 2013

Wir sind wieder komplett, seit dem 3. März ist auch Horst wieder an Board und es geht ihm soweit gut. Wir haben dann am 10. März die Marina Puerto Calero verlassen und sind in drei Etappen über Fuerteventura nach Las Palmas auf Gran Canaria gesegelt und es war wirklich schönes Segeln mit leichtem Wind und wenig Welle - Kaffesegeln also.
Jetzt sind wir in der großen Marina von Las Palmas und haben dort noch einen der letzten freien Plätze bekommen, die Marina ist voll.
Einiges ist am Boot noch zu machen, aber wir wollen uns auch die Insel anschauen und Horst muss sich auch noch schonen und erholen.

Gran Canaria
Gran Canaria ist eine landschaftlich sehr vielffältige Insel, der man auch die Bezeichnung "Miniaturkontinent" verliehen hat, es gibt Lorbeerwälder, eine Bergregion im Zentrum der Insel mit fast 2000 m hohen Gipfeln, Sanddünen und Prachtstrände und ein üppiges grünes Hinterland.
Las Palmas, die Hauptstadt, hat zwei Marinas, einen großen Fährhafen, an dem auch täglich Kreuzfahrtschiffe anlegen und einen großen Industriehafen und bietet jede Menge Einkaufsmöglichkeiten.
Die Marina von Las Palmas liegt mitten in der Stadt und ist mit 1.250 Plätzen die größte Marina der Kanaren und wohl auch die preiswerteste, was natürlich viele Bootsbesitzer anzieht. Innerhalb des Marinageländes gibt es einige Restaurants und Geschäfte für Bootszubehör sowie einen Minisupermarkt, etwa 10 Minuten Fußweg entfernt ist man im Einkaufszentrum mit Supermärkten, Markthalle, etc.. Es befindet sich auch ein kleiner Strand unmittelbar hinter dem Marinagelände, hier wimmelt es am Wochenende von Canariern. Auch kann man vor dem Strand ankern.

Mai 2013

Wir liegen noch in der Marina von Las Palmas, inzwischen haben wir einige neue Sachen (Radar, Plotter, Autopiloten, AIS) für das Boot bestellt.  Dabei konnten wir unsere Erfahrungen mit  zollfreiem Versand  von Deutschland nach hier machen: zunächst mal hat SVB (der Händler in Deutschland) die Sachen in zwei Paketen geschickt, die er als eine Lieferung deklariert hat. Natürlich blieben die Pakete auf der ganzen Reise nicht zusammen und landeten schließlich zwar auf Las Palmas aber nur ein Paket kam am zuständigen Postamt an, das andere ein einem zentralen Postamt und die benötigten noch Rechnungspapiere und Identifkationen, die wir dorthin faxen mussten. Bei dem Paket am zuständigen Postamt wurde eine Gebühr von ca. 350 € erhoben, was in etwa 7 % des Gesamtwertes der Ware plus Gebühren entsprach. Hiermit waren wir natürlich nicht einverstanden, denn Boote, die sich nur vorübergehend im Land aufhalten, sich "in Transit" befinden, müssen für Waren keine Einfuhrsteuern gezahlt werden. Aber wie es in Spanien so ist, keiner weiß etwas Genaues und Horst wurde von einer Institution zur anderen geschickt, bis er endlich beim Zoll im Hafen landete und die kannten die Sachlage und haben sich sehr erfolgreich mit dem Postamt in Verbindung gesetzt und denen die Sachlage erklärt und uns gesagt, am nächsten Tag könnten wir unsere Pakete abholen. Inzwischen waren aber schon vier Tage mit Nerverei vergangen. Aber immerhin am nächsten Tag haben wir tatsächlich das erste Paket erhalten ohne einen Cent zu bezahlen. Und am folgenden Tag tauchte dann auch das zweite Paket bei dem Postamt auf und auch das wurde uns ohne Probleme ausgehändigt, allerdings mussten wir die Bootspapiere und Personalausweis vorzeigen aber das ist ja in Ordnung. So, jetzt liegen die schönen Dinge alle auf dem Boot und müssen eingebaut und zum Laufen gebracht werden. Horst studiert schon fleißig die Installationshandbücher und hat schon zwei Dinge zum Anfertigen in Auftrag gegeben: eine Aluscheibe, auf der das Radar montiert wird und eine Halterung an der Steuersäule für unseren neuen Plotter, der dann Karten und Radar und AIS gleichzeitig anzeigen kann.
Inzwischen sind auch Monika und Harald mit der Vektor hier in Las Palmas gelandet und wir sehen uns häufig.
Das Wetter ist ziemlich wechselhaft, es gibt sehr schöne sommerlich heiße Wochen mit Temperaturen zwischen 25-30 Grad, dann aber auch für mehrere Tage wieder sehr wolkiges Wetter mit ein paar Regentropfen und leicht kühleren Temperaturen, die aber nicht unter 20 Grad gehen.

Juni 2013

Das Wetter war den ganzen Juni ziemlich schlecht, ständig wolkiger Himmel, Nieselregen ab und zu und Wind, dies scheint wohl aber für Las Palmas normal zu sein, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Wir sind dann mit Segelfreunden und einem Mietwagen mal 20 km weiter südlich gefahren oder auch in die Berge hoch und dort ist es wolkenfrei, sonnig und dann natürlich auch heiß.
Horst war Anfang Juni 5 Tage in Deutschland zum Gesundheitscheck und es ist soweit alles okay. Als er zurückkam, ging dann gleich die Arbeit weiter, inzwischen läuft das Radar, der Autopilot (bis auf die noch notwendige Kalibrierung draußen auf See) und das AIS und auch die Funkanlage ist eingebaut und wir können auf jeden Fall empfangen, es muß noch Software heruntergeladen werden, um zu senden und Wetterdaten zu empfangen und dann sind jede Menge neuer Handbücher zu studieren, denn alle Geräte haben ja neue Bedienungsregeln. Die Wasserpumpe vom Motor ist zur Reperatur, die Welle muss erneuert werden sowie Dichtungen und Schrauben. Wir warten auch noch auf ein Päckchen, mal wieder von SVB, mit Karten für unseren neuen Plotter. Damit wären die größeren Arbeiten dann erledigt. Monika und Harald sind mit Freunden unterwegs und Lydia und Arno sind noch da und wir verbringen einige Zeit miteinander und spielen 'Phase 10' und kniffeln häufig.
Endlich nach Wochen ist es jetzt seit drei Tagen mal wieder wolkenlos und wir genießen die Sonne, abends ist es allerdings sehr kühl, hier können wir keine lauen Sommernächte erleben.
Wenn dann alles so klappt, wie wir es uns vorstellen, wollen wir als nächstes nach Teneriffa segeln.

Juli / August 2013

Von Las Palmas nach Teneriffa
Aus dem Wohnschiff haben wir mal wieder ein Segelschiff gemacht und sind am 10. 07. nach fast 4 Monaten in Las Palmas  gemeinsam mit La Favorita ( Lydia und Arno) nach Teneriffa gesegelt, das ist eine Tagestour von ca. 60 Seemeilen, leider kam der Wind ziemlich nordwestlich und wir mussten hoch am Wind segeln, auf den letzten 18 sm verließ uns dann der Wind und wir sind nach Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, motort. Alle neuen Geräte, also Radar, AIS, Autopilot und Plotter funktionieren, es fehlt nur noch die Feinjustierung für das Radar und der Autopilot arbeitet uns auch noch ein wenig zu häufig.
Die Marina in Santa Cruz wird privat geführt und es ist erstaunlich leer hier aber auch deutlich teurer als in Las Palmas, wir zahlen hier für 14 Tage mehr als in Las Palmas für einen Monat, aber Las Palmas ist eben sehr sehr preiswert und hier haben wir es wieder mit dem normalen Preisniveau der Kanaren zu tun. Außerdem wird noch so etwas wie eine Kurtaxe erhoben.
Endlich haben wir mal sommerliches Wetter, Santa Cruz ist deutlich wärmer und jetzt schon seit Tagen wolkenfrei!!! Santa Cruz hat einen schöneren Stadtkern als Las Palmas, man muss durch das Fährgebäude gehen und ist dann in wenigen Minuten am Esperanza Platz und in der Innenstadt.
Wir haben ein Auto gemietet und schauen uns die Insel an, das Anaga Gebirge ist sehenswert, an der Ostküste befinden sich noch einige Marinas ( Radazul, San Miguel und Galetas), die wir besichtigt haben, die aber für uns nicht interessant sind, zu klein oder völlig ohne 'normale' Infrastruktur.
Und dann natürlich der Teide (3.717 m), für die Besteigung brauch man eine Genehmigung auch für die letzten 200 m bis zur Spitze, die muss man mindestens 14 Tage vorher beantragen, also fahren wir mit der Seilbahn hoch und genießen die Aussicht. Auch die Durchfahrt durch die Canadas ist ein unvergleichliches Landschaftserlebnis, man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten. Im Bergdorf Vilaflor finden wir ein schönes Restaurant 'Casa Pana' mit Terasse und Blick auf die Berge und typisch kanarischer Küche. Auch die ehemalige Hauptstadt La Laguna mit einem sehr schönen historischen Stadtkern und ausgefallenen Geschäften lohnt sich zu besuchen.
Wir schauen uns auch die neue Marina in Garachico an und beschließen dort später hinzusegeln auf dem Weg nach La Palma.
Von Santa Cruz nach Garachico (Teneriffa)
Morgens um 7.00 Uhr mit dem ersten Licht starten wir von Santa Cruz nach Garachico eine Strecke von ca. 50 sm gemeinsam mit La Favorita und motoren zum Nordkap Punta de Anaga in der Hoffnung auf den passenden Wind für die Weiterfahrt nach Garachico aber es kommt ja immer anders als man denkt, hinter dem Kap ist kein Wind mehr und stellt sich auch nicht ein, so dass wir die ganze Fahrt motoren müssen, wir dachten, dass gibt es nur auf dem Mittelmeer....
Wir verbringen zwei windstille, sonnige und heiße Tage in der Marina von Garachico, die Ein- bzw. Ausfahrt ist zwar nur bei ruhigem Wetter zu nutzen, aber in der Marina liegt man sehr angenehm und es werden auch nur zwei Tage berechnet obwohl wir drei Nächte bleiben.
Im Ort finden Samstagabend folkloristische Tänze und Gesänge statt bis 1.00 Uhr nachts vor der historischen Kulisse, sehr aufwändig und eindrucksvoll.
Von Garachico nach Tazacorte (La Palma)
Wieder mit dem ersten Licht starten wir von Garachico, bis Tazacorte sind es 70 sm und der Himmel ist völlig bedeckt und nach ca. 1 Stunde kommt die erste dicke Wolkenwand näher und bringt Windböen und Regen aber wir können segeln, haben nur zu viel Segel draußen und müssen reffen. Die ganz Strecke segeln wir und an der Südspitze Punta Fuencaliente nimmt der Wind bis auf 35 Knoten zu und wir fahren bei stark gerefftem Groß und Genua Spitzengeschwindigkeit von 9,5 Knoten. Und wer hätte es gedacht, als wir das Kap umrundet haben, lässt der Wind nach von 30 Knoten auf 0, na ja besser als gegenan hochkämpfen.
Die Marina Puerto Tazacorte ist fast leer und liegt sehr geschützt, die Preise sind noch etwas günstiger wie in Santa Cruz, es gibt auch TO-Rabatt schon bei 5 Tagen.
Hier bleiben wir erst mal eine Weile. Jetzt liegen wir mit La Favorita und Vektor (die am nächsten Morgen einlaufen) zusammen.
La Palma
Wir mieten ein Auto und fahren gemeinsam mit Gabi und Wolfgang von der Mon Amour zum höchsten Berg La Palmas, dem Roque de los Muchachos (2.426 m), sehr beeindruckende Kraterwände tun sich hier auf, leider ist die Sicht sehr diesig und nicht so geeignet zum fotografieren.
Am Spätnachmittag ist Markt in Puntagorda, den wir besuchen, es gibt Gemüse, Käse, Fleisch, deutsches/n Brot und Kuchen und Kunstgewerbe und viele Deutsche, die auch auf La Palma leben, besuchen den Markt.
Nun haben wir fast alle Strassen La Palmas befahren, La Palma hat kaum Strände und deswegen ist auch der Tourismus sehr moderat. Es gibt viele Wandertouristen, denn La Palma hat ein gut organisiertes Wandernetz. Zum Wandern ist es uns allerdings derzeit zu heiß, obwohl die Caldera Taburiente als Wandergebiet sehr reizvoll ist. Jedenfalls gefällt uns La Palma sehr gut, sehr viel grün, viele Wälder, keine verbautenTouristenregionen. Puerto Tazacorte ist ein kleiner Ort mit Strand und einigen Restaurants, zum Ort Tazacorte fährt man ein paar Minuten mit dem Bus, wenn man zu faul zum Laufen ist und hier gibt es auch einen größeren Supermarkt und sonstige Versorgungsmöglichkeiten. Richtig gut gefällt es uns in der dann folgenden Stadt Los Llanos de Aridane, hübsche Geschäfte (viele davon in deutscher Hand), schöne, gepflegte alte Häuser und ein großer Platz mit riesigen alten Lorbeerbäumen mit Cafes - eine Stadt mit Flair.
Moni und Harald haben Vektor an Land gelegt und sind heute nach Deutschland gefahren für einige Wochen und auch Gabi und Wolfgang wollen am Montag nach Gomera segeln.

September 2013

Nun ist es schon September, wie die Zeit vergeht, der Hochsommer ist vorbei! Die Temperaturen liegen 'nur' noch bei ca. 25 Grad und nicht mehr bei 30 und es ist öfter bewölkt, besonders in Los Llanos, dort gab es auch schon einigen Regen.
Wir liegen noch in der Marina von Tazacorte und haben den Vertrag bis Ende Oktober verlängert, bei drei Monaten erhalten wir 20 % Rabatt.
Horst wird am 11.09. nach Deutschland fliegen und sich um seine Gesundheit kümmern. Ich hüte das Boot und habe nette Gesellschaft von der SY Christa mit Gabi, Thorsten und dem vierbeinigen Kapitän Sparrow und dann kommen auch noch Gerda und Anton mit der SY Divine, La Favorita ist auch noch da, aber Lydia verlässt uns und fliegt auch nach Deutschland. Horst ist in der letzten Septemberwoche wieder zurück gekommen und froh dem kalten Deutschland ins sonnige und warme Tazacorte entfliehen zu können.

Oktober 2013

Die deutschsprachige Seglerfraktion in Tazacorte ist verstärkt worden: Moni und Harald sind wieder aus Deutschland zurück und Anke und Dietmar sind neu hinzugekommen, auch Irene und Norbert kennen wir noch aus Graciosa letztes Jahr. Ebenso sind Sylvia und Werner mit der Queen Nadine, Schweizer, die wir noch aus Marmaris kennen, hier angekommen, sie wollen auch über den Atlantik.
In der Bar am Eingang der Marina haben wir jetzt einen "Stammtisch" ab 20.30 Uhr als Treffpunkt eingerichtet. Es gibt also jede Menge Geselligkeit miteinander.
Wir haben eine große Wanderung mit 9 Personen in die Caldera Taburiente unternommen, mit dem Taxi sind wir nach Los Brecitos ca. 1000 m hoch gefahren und von dort ca. 17 km runter in die Caldera und durch die Schlucht gewandert. Es war ganz schön anstrengend und am Ende waren wir auch mit unseren Kräften am Ende, für Einige war es eher eine "Bergtortour" aber trotzdem ein schönes und beeindruckendes Erlebnis.
Für morgen haben wir einen "Potluck" für alle Segler organisiert, auf der Terasse oberhalb des Marinabüros, mal schauen, wer alles mitmacht. Der Potluck war ein großer Erfolg - alle Segler sind gekommen und wir hatten ein richtig üppiges Buffet und einen netten Abend.

November / Dezember 2013

Horst war Anfang Nov. noch mal 10 Tage in Deutschland und wir haben den Vertrag in der Marina in Tazacorte für den Monat Nov. verlängert. Sylvia und Werner von der Queen Nadine sind in die Schweiz gefahren, ansonsten ist die deutsche community noch stark vertreten in der Marina und wir müssen das Boot jetzt langsam für die "große" Fahrt vorbereiten.
Während Horst am Boot arbeitet, mache ich eine weitere schöne Wanderung von der Cumbrecita zum Lomo Las Chozas und zurück zum Besucher-Zentrum des Nationalparks, ca 7 km lang.
Die deutschsprachige Fraktion in der Marina hat sich deutlich reduziert inzwischen, einige sind auf die Kapverden gestartet und auch schon angekommen, andere sind zurück nach Gran Canaria oder Graciosa.
Wir bereiten uns auf unsere 'große Fahrt' vor, so um den 15.12. wollen wir in Richtung Kapverden aufbrechen, soweit Wind- und Wetterbedingungen es zulassen. Der Ölkühler vom Motor ist ausgebaut und in der Volvo-Werkstatt, es muß wohl nur eine Dichtung ausgewechselt werden, wir haben noch ein Glasschott anfertigen lassen für unseren Niedergang, die Funkanlage funktioniert gut, wir empfangen gut und werden auch gut gehört, jetzt will Horst noch den Pactor zum Laufen bringen, ja und dann haben wir schon gebunkert was möglich ist, das Boot ist voll mit Getränken und Lebensmitteln und ich habe sogar schon eingekocht (Gulasch und Sauce Bolognese), damit wir auf dem Atlantik nicht vom Fleische fallen, und noch so dies und das.
Wir haben heute den 1. Dez. und schon seit drei Tagen Regen und sehr trübes Wetter bei bis zu 20 Grad, für die nächste Woche ist auch keine Besserung in Sicht. Es gab noch ziemlich heftiges Wetter, Sturm, Gewitter, Regen und es wurde sogar Katastrophenalarm ausgerufen, die Schulen waren geschlossen, die Strände gesperrt. Jetzt ist es vorüber und wir werden lossegeln. Das Boot ist vollgebunkert, die Wetterprognosen soweit gut, Windstärke 5-6 aus nordöstlicher Richtung.
Also nichts wie los, Kurs Kapverden, Mindelo auf der Insel Sao Vincente ist unser erstes Ziel, wir rechnen mit ca. 7 Tagen. Mit uns fahren Lydia und Arno von der La Favorita.
Von La Palma zu den Kapverden
Am 16.12. um 11.15 Uhr sind wir aus der Marina Tazacorte rausgefahren mit einer lieben Verabschiedung von den zurückgebliebenen Seglerfreunden. Entlang der Insel La Palma sind wir motort und ca. nach drei Stunden konnten wir Segel setzen, allerdings hatten wir Wind aus Südost, d. h. wir mussten hoch am Wind fahren, damit hatten wir nun gar nicht gerechnet, so ca. weitere drei Stunden später drehte der Wind dann zunehmend östlicher, wir hatten Großsegel und Genua gerefft gesetzt und der Wind pendelte sich auf ost-nord-ost ein, nahm aber beständig zu. Überwiegend hatten wir statt der vorausgesagten 5-6 Windstärken 6-7 und in ständigen Böen 8 und zwar durchgehend 4 Tage, wir kamen also schnell voran aber es war wahrlich keine Vergnügungsfahrt, die Wellen waren sehr hoch und in den langen Nächten (Sonnenuntergang 18.30, Sonnenaufgang 8.00 Uhr) pfiff uns der Wind um die Ohren und peitschten die Wellen ums Boot. Tröstlich war der Vollmond.
Sapphire ist gut gelaufen und der Autopilot hat auch gute Arbeit geleistet, welch ein Segen, dass es so etwas gibt, es gab nur einen Aussetzer, weil eine Welle uns so gedreht hat, dass der Autopilot die Orientierung verloren hat.
Wir sind angekommen nach 805 Seemeilen in 5,5 Tagen, nachts um 10.30 Uhr lagen wir vor Anker fest in der Bucht von Mindelo auf Sao Vincente. Wir hatten durchschnittliche etmale von 150 sm.
Das Leben an Bord war total reduziert, kochen war uns nicht möglich, ich hatte einen Topf Stew vorgekocht, davon haben wir 4 Abende gegessen, morgens gab es Müsli und sonst Butterbrote.
Wir haben noch nicht mal die Angel rausgehangen, unmöglich bei dem Seegang, einen Fisch an Bord zu holen und zu zerlegen.
Aber alles Geschichte, wir sind angekommen, haben die erste Etappe Richtung Karibik geschafft und sind um einige Erfahrungen reicher.
La Favorita ist die überwiegende Zeit mit uns in Sichtkontakt gesegelt, das war ganz angenehm auf diesem großen Ozean noch ein Boot in der Nähe zu sehen. Ansonsten hatten wir wenig Schiffsverkehr, zwei Frachter und ein Segler, der auf Gomera gestartet war und den wir eingeholt haben.
Kleinere Schäden sind auch zu verzeichnen - könnte es anders sein? Die Genua ist an mehreren Stellen eingerissen und Nähte haben sich gelöst, an der Befestigung für das Gestänge des Biminis ist ein Bolzen gebrochen, mein walkman  funktioniert nicht  mehr, nach Wassereinbruch ins Schiff (wir hatten das Schiebeluk vom Einstieg nicht zugezogen, man weiß es ja eigentlich aber macht es trotzdem zu spät) hat er einige Spritzer abbekommen.
Ab dritten Tag mussten wir dann mal die Maschine mitlaufen lassen für 1-2 Std. täglich, die Tage sind halt sehr kurz und wenn dann noch der Himmel überwiegend bedeckt ist, erhalten wir mit unseren Solarmodulen nicht genug Energie und der Autopilot und die Instrumente verbrauchen schon einigen Strom.
Wir sind heute am 23.12. in die Marina von Mindelo gegangen, kostet für unser Boot 36 € pro Tag, ein stolzer Preis, man liegt sehr unruhig hier, es ist windig und eine ständige Bewegung im Wasser. Wegen des Windes konnten wir die Genua noch nicht runterholen und zur Reparatur bringen. Das Einklarieren war unproblematisch, die Schiffspapiere wurden einbehalten, die bekommen wir erst zurück beim Ausklarieren.
So jetzt müssen wir erstmal zu einem normalen Schlafrhythmus zurückfinden.
Morgen ist Heiligabend und es gibt Kartoffelsalat mit Würstchen, traditionell, gemeinsam mit La Favorita.
Wir wünschen allen Freunden und Lesern schöne Weihnachtstage.
Silvester haben wir noch in Mindelo verbracht, gemeinsam mit einer größeren Gruppe von Seglern waren wir im Restaurant und anschließend um 24.00 Uhr haben wir das Feuerwerk  bewundert - alle Leute waren auf der Straße und es gab Live-Musik.
Der Einstieg ins Neue Jahr wurde etwas getrübt, da Horst und ein anderer Segler bestohlen wurden in der Silvesternacht, Horst hat man das Iphone aus der Hand gerissen und dem Jürgen die Geldbörse, tja, aus Schaden wird man zwar klüger aber zu spät.

Am 3.1.2014 wollen wir über den Atlantik starten!

 

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