Karibische Weihnachten 2014
Wir liegen noch auf Grenada vor Anker und erleben karibische
Weihnachten, gewohnte weihnachtliche Gefühle tauchen hier nicht auf, es
sind ca. 30 Grad, die Wassertemperatur beträgt 28 Grad und wir werden
den Weihnachtsabend mit Freunden in der Whisper Cove Marina mit
Weihnachtsbuffet und Musik verbringen, draußen versteht sich.
Wir wünschen allen unseren Freunden und Lesern schöne Weihnachtstage!
Ausblick
Es war ein sehr ereignisreiches Jahr für uns: es begann mit der
Atlantiküberquerung von den Kap Verden nach Barbados im Januar, 19 Tage
und Nächte auf dem Wasser, wir verbrachten unsere erste Segelsaison in
der Karibik und auch die Hurrikanzeit überwiegend auf Grenada und den
November auf Trinidad, um Sapphire an Land zu legen. Die Karibik
unterscheidet sich ja deutlich von Europa und dem Mittelmeer,
insbesondere die nicht französischen Inseln. Wir haben keinen Sturm
erlebt, der Wind ist relativ konstant und geht meist nicht über 7
Beaufort, die Temperaturen liegen ebenfalls immer bei ca. 30 Grad und
das Wasser ist auch ca. 28 Grad warm.
Die Lebensumstände auf den Inseln sind vom Standard nicht mit Europa zu
vergleichen aber die Menschen sind sehr viel gelassener, zufriedener
und meistens sehr freundlich und gut gelaunt.
Eine große Bereicherung sind auch die vielen anderen Segler, die wir kennengelernt haben.
Alles in Allem, wir sind froh, den Schritt über den Atlantik gewagt zu haben und freuen uns auf die nächste Segelsaison.
Dezember 2014 Trinidad, Chaguaramas, Power Boats Marina und Grenada, Clarks Court Bay
Der November ist vergangen und wir sind nicht fertig geworden mit all
den Arbeiten, es gab dann doch einigen Regen, der die Arbeiten am Lack
und Unterwasserschiff immer wieder unterbrochen hat und erst am
10.12.14 können wir wieder zurück ins Wasser. Es waren harte 40 Tage.
Allerdings haben wir uns noch einen der letzten Tage für eine Inseltour
freigehalten und sind mit insg. 10 Personen mit einem Kleinbus mit
Fahrer zu zwei absoluten Sehenswürdigkeiten von Trinidad gefahren. Das
ASA Wright Nature Centre ist ein privat geführter Nationalpark und bei
einer kurzen geführten Tour durch den Regenwald konnten wir viele Vögel
beobachten. Zum Park gehört auch eine Lodge mit Restaurant und wir
haben zwei Stunden auf der Terasse des Restaurants verbracht, um die
unzähligen Vögel zu beobachten, vor allem die Kolibris, die um einen
herumschwirren sind zauberhaft. Durch ein Teleskop konnten wir auch
mehrere Toucans beobachten, die in der Landschaft fast unecht wirken
aber es war sehr beeindruckend.
Dann sind wir am späten Nachmittag zum Caroni Swamp gefahren, einem
Wasserreservat, an dem man mit dem Boot duch die Mangroven fährt, um
das einmalige Schauspiel der "Scarlet Ibis" zu beobachten, die sich zu
tausenden (man schätzt bis zu 4000) zu dieser Jahreszeit in dem
Gebiet aufhalten und am späten Nachmittag auf den Bäumen zur Nachtruhe
sammeln. Leider konnten wir nicht näher heranfahren und nur durch
Ferngläser die tatsächliche Größe und Schönheit der Vögel bewundern.
Dieser Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir sind sehr froh,
dass wir uns das noch gegönnt haben, um wenigstens noch einen kleinen
Eindruck von den Sehenswürdigkeiten Trinidads zu erhalten.
Am 10.12. sind wir dann Mittags ins Wasser gekommen und haben danach
direkt die Ausklarierungsformalitäten erledigt, noch kurz ein paar
Kleinigkeiten eingekauft, ein letztes Kaffeetrinken mit Apfelkuchen bei
Gerda und Anton genossen, dann noch tanken und um 17.00 Uhr haben wir uns auf
den Weg nach Grenada gemacht und sind die Nacht durchgesegelt. Der Wind
blies mit angenehmen 15-20 Knoten aber leider nordöstlich, so dass wir
nicht an der Südküste Grenadas ankamen, sondern die Südküste dann mit
dem Motor hochfahren mussten. Um 10.00 Uhr lassen wir den Anker in der
Woburn Bay fallen aber mit Überraschung: die Ankerwinsch läuft nach ca.
20 m Kette nicht mehr. Na ja, so ist das Seglerleben. Wieder ein neuer
Punkt auf der Arbeitsliste.
Leider wartet noch weitere Arbeit auf uns, das Teakdeck ist noch nicht
gemacht, das machen wir hier vor Anker bzw. in der Whisper Cove Marina.
Trotzdem, es ist schön, endlich wieder vor Anker zu liegen!
November 2014 Trinidad, Chaguaramas, Power Boats Marina
Tja, der November wird wohl unser Arbeitsmonat, neben den üblichen Arbeiten am Unterwasserschiff, haben sich am Rumpf oberhalb des Wasserpasses im Lack kleine Pocken gebildet unter denen sich Feuchtigkeit gesammelt hat, die aufgemacht, wieder zu gespachtelt und lackiert werden müssen, dann muss der Rumpf gesäubert und poliert werden, der Wasserpass soll etwas angehoben werden, am Teakdeck sind viele Fugen neu zu füllen und das Teakdeck muss geschliffen werden und noch so dies und das.
Oktober 2014 Grenada, Pricklay Bay
Am 1. Okt. verlassen wir die Port Louis Marina und gehen im Süden
Grenadas in der Pricklay Bay vor Anker. In der großen Bucht liegen etwa
100 Boote vor Anker.
Die ersten drei Tage hatten wir das schlechteste Wetter seit wir in
Grenada sind: Gewitter, viel Regen mit teilweise heftigen Böen. Das
gehört auch zum Seglerleben dazu, nun hat sich das Wetter wieder
beruhigt.
Es gibt eine sehr kleine Marina mit zwei Stegen und ein großes
Restaurant mit einer überdachten Bühne und Freitags gibt es Live Musik.
Hier liegen auch unsere Segelfreunde von der Tifricat, Selivra, Maona
Loa und Winward Star, es ist eine nette Gruppe und wir treffen uns
nicht nur im Restaurant der Pricklay Marina, sondern auch zu anderen
gemeinsamen Unternehmungen wie Grillen am Strand, Besuch anderer
Restaurants z. B. in der Whisper Cove oder das Umbrella am Grand Anse
Beach.
Endlich, nach fast 6 Monaten, treffen wir Gabi und Thorsten mit ihrem
Hund Sparrow wieder. Aber nach drei Tagen ziehen sie schon wieder
weiter nach Trinidad.
Trinidad wird auch unser nächstes Ziel sein, wir haben eine
Reservierung in der Powerboats Marina, Sapphire muss dringend aus dem
Wasser. Dorthin werden wir in der letzten Oktoberwoche segeln.
Am Dienstag, den 28.10. nehmen wir abends um 18.00 den Anker hoch und
legen den Kurs an Richtung Trinidad, Chaguaramas, es sind ca. 80 sm und
wir können überwiegend segeln, zunächst mit 15-20 kn, dann nur noch mit
10-15 kn und 20 sm vor Trinidad schläft der Wind ein und wir motoren
den Rest, wir machen nur langsame Fahrt, denn es gibt einen starken
Strom, gegen den wir fahren müssen. Um 15.00 Uhr machen wir am Steg
fest zum Einklarieren und gehen danach in der Bucht vor Anker.
Trinidad ist umgeben von Bohrinseln auf dem Wasser, hier wird Öl
gefördert. Das Wasser ist wenig einladend, sehr braun gefärbt vom
Wasser des Orinocodelta.
Chaguaramas ist eine große Bucht mit mehreren großen Marinas, sie wird
von vielen Seglern als Abstellplatz für ihre Boote während der
Hurrikanzeit genutzt, da Trinidad als hurrikansicher gilt. Allerdings
sind die klimatischen Bedingungen während der Regenzeit in Trinidad
deutlich schlechter wie in Grenada, mindestens 3-4 Grad wärmer, mehr
Regen und mehr Moskitos. Die meisten Segler verlassen auch ihre Boote
und fliegen nach Hause.
Wir haben einen Termin in der Power Boats Marina für den 29.10.
vereinbart und liegen schon um 10.00 Uhr im Lift und dann geht alles
wie am Schnürchen, das Unterwasserschiff ist voll mit Muscheln
bewachsen, die mit Spachteln abgeschabt werden, danach werden wir zum
Stellplatz transportiert, dort wird das Unterwasserschiff mit dem
Hochdruckreiniger gesäubert.
Wegen der gnadenlosen Hitze, lassen wir uns eine Klimaanlage auf eins
der Fenster setzen, damit es wenigstens im Boot auszuhalten ist. Wir
merken schon, dass die Regenzeit sich dem Ende nähert, bislang hat es
noch kein einziges Mal geregnet und die Moskitos halten sich auch in
Grenzen.
Wir treffen 'alte' Seglerfreunde wieder: Queen Nadine, Divine, Nereus
II, La Favorita und gemeinsam lässt sich das 'Arbeitslager' besser
ertragen.
September 2014
Horst fliegt am 1. Sept. nach Deutschland, ich bleibe für drei Wochen
alleine an Bord und vertreibe mit u.a. die Zeit mit einem gründlichen
Bootsputz, bei der Feuchtigkeit muss alles in den Schränken und
Stauräumen kontrolliert und gesäubert werden. Es wird schon keine
Langeweile aufkommen, es gibt ja auch noch die Segler Community und den
Schwimming-Pool und Lesen und und und.
Wanderung auf den Mt. Qua Qua: wir sind eine große Gruppe von 11
Personen und treffen uns an der zentralen Busstation in St. George und
fahren zum Grand Etang Lake, um von dort den Mt. Qua Qua zu besteigen,
2370 feet bzw. 722 m hoch. Der Anstieg dauert 1,5 Std. und es geht
streckenweise sehr steil bergan, der Matsch hält sich in Grenzen, denn
es hat die letzten Tage wenig geregnet. Belohnt werden wir mit
herrlichen Ausblicken auf den Grand Etang Lake, ein Kratersee, sowie
die Südwest- und Ostküste Grenadas.
Grenada wird vom Chicangunya Fieber heimgesucht, es soll bereits
epidemische Ausmaße angenommen haben und auch einige Segler hier in der
Port Louis Marina hat es zwischenzeitlich erwischt. Es wird von
der Tiger-Mücke übertragen und ist verbunden mit Fieber, starken
Gelenkschmerzen, Hautausschlag und dauert von 4 - 14 Tage. Sehr
unangenehm, aber wenn man es einmal hatte, ist man immun. Ich hatte nur
1,5 Tage starke Gelenkschmerzen, ohne Fieber etc. und hoffe, dabei
bleibt es.
Horst ist inzwischen wieder an Bord. Einige Boote haben die Marina
verlassen, Angicamaro und Muck sind in die Grenada Marina an Land,
Saphira ist nach Carriacou weiter, um dort an Land zu gehen. Wir haben
in Trinidad angefragt, ob dort Platz ist, um an Land zu gehen.
August 2014 Port Louis Marina in St. George, Grenada
Zum 1. Aug. wechseln wir in die Port Louis Marina, wir hatten
reserviert schon im Mai, sonst hätten wir auch keinen Platz mehr
bekommen und wollen mind. bis Ende Sept. hier bleiben. Die Marina liegt
sehr geschützt in einer Lagune neben dem Hauptort von Grenada St.
George. Man liegt hier sehr angenehm, die Marina hat einen kleinen
Swimmingpool und wir haben die Annehmlichkeiten eine größeren Stadt in
der Nähe, Einkaufen ohne Dinghy, ein größerer Supermarkt (Foodland) ist
in ein paar Minuten zu erreichen und natürlich gibt es in St. George
einen Fischmarkt und jede Menge kleinere Gemüse- und Obststände.
Hier treffen wir die Boote Muck und Ooros wieder.
Wir unternehmen einen schönen Ausflug mit Eva und Florian von der Ooros
zu den Concord Waterfalls, fahren erst mit dem öffentlichen Bus und
laufen dann ca. 1 Std. durch das schöne Concord-River Valley zum 1.
Wasserfall, der an der Strasse liegt. Hier endet die Strasse und man
kann noch zu zwei weiteren Wasserfällen wandern, wir entscheiden uns
für den Fontainbleu Wasserfall und das ist nochmal eine schöne
Wanderung von ca. 1 Std., die sich wirklich lohnt. Natürlich laufen wir auch alles wieder zurück.
Karneval auf Grenada wird Spicemas genannt und wurde gefeiert vom
10.-12.8., ein buntes und lautes Spektakel und wir haben uns natürlich
die Parade angesehen.
Was ist los auf dem Boot ? Es ist sehr, sehr heiß und schwül, die
Luftfeuchtigkeit beträgt durchschnittlich 70 %, steigt aber durchaus
auch mal auf 80 oder 90 % und das bei Temperaturen um die 30 Grad. Also
werden die in der Planung befindlichen Pflege- und Schönheitsarbeiten
am Schiff verschoben.
Martin von der Alien näht uns ein Cover für unser Dinghy, damit sich
das Gummi in der Karibikhitze nicht auflöst. Das Großsegel kommt zum
Segelmacher zur Reparatur und an der Sprayhood sind die Fenster und
Klettverschlüsse zu erneuern.
Es gibt auch mal wieder ein Dinghy-Concert in der Phare Bleu Marina und
wir sind so viele Segler, dass wir uns ein Taxi dorthin leisten können
und verbringen mal wieder einen schönen Nachmittag und bleiben noch zum
Abendessen. Der Skipper muss leider wegen Hexenschuss an Bord bleiben.
Es gab noch eine Inseltour mit Cutty als Fahrer gemeinsam mit Eva und
Florian und ihrem Neffen Konstantin entlang der West- und Nordküste von
Grenada. In Gouyave haben wir nochmals eine Muskatnussfabrik besucht
und in Victoria eine neue Schokoladenfabrik.
Einen wunderschönen Stopp hatten wir am Hotel/Restaurant Petit Anse in
Sauteurs mit herrlichem Ausblick auf mehrere andere Inseln, auch der
lange natürliche Bathway Beach hat uns sehr gut gefallen.
Juli 2014 Grenada, Whisper Cove Marina
Es war mal wieder eine Veranstaltung der besonderen Art
"Dinghy-Concert" im Phare Bleu, eines solche Idee muss man erst mal
haben und sie dann auch noch umsetzen! Der Besitzer vom Phare Bleu ist
auch Musiker und fördert junge Talente aus Grenada, so auch am Sonntag
Nachmittag beim Dinghy-Concert: zwei Schwimmstege, dazwischen ein
kleiner Schlepper, auf dem die Band samt Anlage steht und für Getränke
ist auch gesorgt, die Dinghys machen an den Schwimmstegen fest und
auf geht's. Es kamen viele Dinghys und es war eine super Stimmung.
Übrigens, die Veranstaltung ist kostenlos!
Wir verbringen ruhige Tage in der Whisper Cove Marina! Wieder sind
einige Segler (Salmon, Tifricat) nach Trinidad gefahren und der Kreis
der deutschsprachigen, der sich trifft, wird immer kleiner.
Da es ja jetzt doch öfter einmal regnet und wir uns im Boot aufhalten
müssen, haben wir uns noch einen größeren Ventilator gekauft und im
Salon aufgestellt, der für etwas mehr Luftbewegung sorgt, es ist sonst
kaum zu ertragen.
Am 27.07. verlassen wir die Whisper Cove Marina und die wunderschöne
große Clarke's Cort Bay mit der herrlichen Umgebung. Wir haben uns hier
sehr wohl gefühlt, brauchen jetzt aber mal eine Veränderung und segeln
nach St. George, dort liegen wir in der großen Bucht vor St. George
noch einige Tage vor Anker, sehr ruhig.
Juni 2014 Grenada, Woburn Bay
Wir liegen noch mit der Angicamaro in der kleinen Woburn Bay, heute ist
die Muck mit den Schweizern Rudi und Doris nach Port Louis, St. George
gefahren.
Wir hatten noch kurzweilige und gesellige Abende mit Live-Musik und
Tanzen in der Clarke's Court und der Pricklay Marina und wurden in die
"Österreichische Familie" aufgenommen. Bei einer gemeinsamen Inseltour
von Angicamaro, Voodoochile, Tifricat und uns, lernten wir die Insel
besser kennen und haben eine Muskatfabrik, die einzige
Schokoladenfabrik Grenadas und eine Destille besichtigt, an den
Produktionsbedingungen hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert, es
wird alles fast ohne maschinelle Unterstützung produziert.
Cutty war unser Fahrer und Guide, sehr zu empfehlen, er kennt jede
Wurzel und jede Pflanze, alles wächst ja neben der Straße, z.B. Cashew
Nüsse, Zimt, Kakao. Die Tour kostete 25 US$ pro Person.
Der halbe Juni ist schon rum, die Zeit ist dahingeflogen. Inzwischen
hatten wir auch Regen - es ist ja die Regenzeit - es gab sogar eine
ganze Nacht Dauerregen und Gewitter. Die Temperaturen liegen tagsüber
immer noch bei 28-30 Grad, es gibt eine hohe Luftfeuchtigkeit und
wir schwitzen reichlich.
Inzwischen hat sich noch die Salmon von Rosermarie und Klaus in die Bucht gelegt, so daß wir wieder deutsche Gesellschaft haben.
Am 25.06. verlegen wir uns in die Whisper Cove Marina, nur einige Meter
von unserem Ankerplatz entfernt. Die Ankerkette war auf 10 Meter Länge
voller Bewuchs und die sonstigen 40 Meter Kette, die wir in der Bucht
im Wasser hatten waren voller Lehm. Wir hatten also erst mal 2 Stunden
Arbeit in der Marina und haben den Ankerkasten geleert und die Kette
gereinigt.
Die Whisper Cove Marina ist eine sehr kleine Marina, am Steg können nur
ca. 20 Boote liegen, sie wird von Kanadiern geführt und wir fühlen uns
hier sehr wohl.
In den Buchten im Süden Grenadas wird immer etwas für die Segler geboten.
Sonntags nachmittags sind wir auf Hog Island, die Insel ist unbewohnt
und mit einer Brücke mit dem Festland verbunden. Zwischen der Insel und
dem Festland liegen einige Boote vor Anker, es ist ein geschützter
Platz und so mancher ist hier schon hängen geblieben.
Wir treffen uns mit Tifricat, Spica und Salmon dort. Es gibt eine
Bretterbude, die bewirtschaftet wird, also für Getränke und Essen ist
gesorgt. In der Saison wird hier gegrillt und es gibt auch häufig
Live-Musik. Total relaxte Atmoshpäre.
Samstags Abends gibt es Live-Musik im Restaurant der Phare Bleu
Marina/Resort, es spielen und singen Sabrina und die Navigators, eine
Entdeckung des schweizer Inhabers von Phare Bleu. Wir verbinden den
Besuch mit einem Abendessen dort, gemeinsam mit den Salmon's.
Am 29.6. ist Fisherman's Birthday, es ist ein Gedenktag für Christi's
Jünger Peter und Paul und in dem Fischerort Gouyave gibt es
Veranstaltungen in der Kirche, eine Prozession und ein Strassen- und
Strandfest, laute Musik und alle Menschen sind auf der Strasse. Die
Segler haben Busfahrten organisiert und wir sind auch dabei.
Mai 2014 St. Lucia, die Grenadines (Bequia, Canouan, Tobago Cays, Union Island), Carriacou, Grenada
St. Lucia
Wir liegen noch in der Rodney Bay und haben eine kleine Wanderung auf
Pigeon Island gemacht, hier liegt ein ehemaliges britisches Fort und
vom Signal Peak hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht und die
Westküste von St. Lucia und bei guter Sicht auch auf Martinique. Da
kann man die frühere strategische Bedeutung dieses Forts erkennen.
Inzwischen liegt die Nereus neben uns vor Anker und wir werden eine zeitlang gemeinsam Richtung Süden segeln.
Jeden Freitag Abend gibt es eine Riesenparty auf der Straße im Ort Gros
Islet in der Rodney Bay, es wird auf der Straße gegrillt -
hauptsächlich Huhn - deswegen heißt die Party auch "chicken party" und
es gibt natürlich Getränke, Rumpunsch reichlich und Musik, auch
Live-Musik. Wir waren dort bis 1 Uhr nachts und es war eine
Bombenstimmung, ein einmaliges Erlebnis. Aber jeden Freitag brauchen wir das nicht.
Der nächste Tag wurde etwas anstrengend, wir hatten nämlich ein Auto
gemietet, gemeinsam mit Monika und Jürgen. Da hieß es früh aufstehen
und Horst ist den ganzen Tag gefahren, im Linksverkehr, sehr
gewöhnungsbedürftig. Wir haben die halbe Insel umrundet und die Insel
ist wirklich sehenswert und sehr schön.
Nun sind auch noch Gerda und Anton mit ihrer Divine angekommen und wir
verbringen einige Tage gemeinsam, segeln in die Marigot Bay, eine sehr
schön gelegene Bucht, wir gehen in der Innenlagune mit drei Booten an
eine Boje - Divine in der Mitte und Nereus und Sapphire außen, so
können wir uns die Kosten von 80 EC $ teilen, den Sundowner nehmen wir
in der Doolittle Bar (hier wurde der Film Dr. Doolittle gedreht) und
zum Essen geht es in ein Restaurant, es gibt Spareribs und Live-Musik.
Dann geht es weiter zu den Pitons, dort liegen wir unter dem Petit
Piton an der Boje für 54 EC $ incl. Gebühr für den Park. Eigentlich
wurde
uns hier das Restaurant Harmony empfohlen, das aber geschlossen hatte.
So gibt es abends einen letzten Umtrunk bei Nereus an Bord, am nächsten
Morgen geht es ohne Divine weiter und es gibt mächtige Fallwinde, wir
versuchen den heftigsten Aufsetzern auszuweichen, haben aber immer noch
35 Knoten Wind und düstere Wolken über uns.
Bequia
Mit weiterem Abstand von
St. Lucia lassen die Böen nach und wir segeln mit 20 Knoten aber
starkem Gegenstrom an St. Vincent
vorbei und durch bis Bequia, hier liegen wir in der Admirality Bucht
mehrere
Tage vor Anker.
Im Ort Port Elizabeth gibt es einige
Versorgungsmöglichkeiten sowie jede Menge Restaurants an der Seeseite,
größtenteils geschmackvoll gestaltet. Wir waren zum Essen in der Lower
Bay bei Jack's, direkt am Strand, optisch sehr schön, aber für mein
Steak wollten sie 90 EC $ und dafür bekam ich zwei dünne Scheiben Beef,
das war unverschämt, Horst, Jürgen und Monika hatten mit ihrer Auswahl
mehr Glück aber die Preise sind schon recht hoch hier.
Leider war das Wetter nicht so schön, drei Tage bedeckter Himmel und zeitweise Regentropfen.
Es zieht uns weiter nach Canouan Island, die Charlestown Bay gefällt
uns optisch von den Wasserfarben sehr gut und wir wollten eigentlich
noch länger bleiben, aber in der Nacht gibt es heftige Fallböen und
ordentlichen Schwell, so dass wir sehr schaukeln und beschließen,
weiter zu fahren.
Tobago Cays
Bis in die Tobago Cays ist es ja nur einen Katzensprung und gehen dort
vor Anker: ein absolutes Highlight - wir berauschen uns an den
Farbschattierungen des Meeres. Die unbewohnte Inselgruppe der Tobago Cays ist als
Marine Park besonders geschützt. Wir gehen schnorcheln zu den
Schildkröten, die sich nicht von uns stören lassen und hinüber zum
Riff, dort fühlen wir uns wie im Aquarium - ein kleines Paradies. Fürs
Ankern zahlen wir pro Tag 20 EC$ und als wir erstmal drei Tage
bezahlen, schenkt man uns einen Tag zusätzlich - eine nette Geste.
Wir verlassen die Cays - es waren herrliche Tage und nehmen uns vor, in der nächsten Saison unbedingt wieder hierher zu kommen.
Union Island
Bis Clifton Harbour auf Union Island segeln wir eine halbe Stunde, wir
gehen vor Anker, das vorgelagerte Riff schützt vor Schwell aber wir
haben viel Wind und liegen nicht gerade gemütlich. Im Ort versorgen wir
uns noch mit einigen Frischwaren und ich kann endlich wieder zwei
Päckchen Cigarillos erstehen, allerdings die letzten. Der Ort wirkt
schon recht verlassen, einige Geschäfte haben geschlossen, die Saison
geht zu Ende. Wir verlassen hier die Grenadines und klarieren aus.
Carriacou
In unseren Segelführern steht noch, dass man in Hillsborough
einklarieren muss, deswegen gehen wir vor dem Ort vor Anker und Horst
und Jürgen fahren mit dem Dinghy an Land, es stellt sich jedoch heraus,
dass man seit diesem Jahr auch in der Tyrell Bucht ein- bzw.
ausklarieren kann.
Wir nehmen nach dem Einklarieren den Anker wieder auf, es gab hier
heftige Fallböen und motoren in die Tyrell Bay, eine große geschützte
Bucht. Wir halten es hier einige Tage aus, es gibt zwei gute
Restaurants hier- Lazy Turtle mit guter Pizza und Slip Way.
Grenada
Es soll mehr Wolken und Regen geben und so brechen wir Sonntags auf
nach Grenada, ca. 30 Seemeilen bis zur Hauptstadt St. George's, hier
wollen wir in die Port Louis Marina. Der Empfang ist miserabel, wir
rufen mit zwei Booten auf Kanal 14 und 16 aber erhalten keine Antwort,
fahren in die Marina hinein, niemand vom Marinapersonal ist zu sehen,
Nereus legt längsseits an und Jürgen geht direkt ins Office, hier
trifft er auch den Dockmaster und eine weitere Hilfskraft an, die
behaupten, sie hätten unseren Ruf nicht gehört - unsere Funkanlage
müsse defekt sein - ist sie aber nicht, denn wir haben unsere
Funksprüche gegenseitig gehört.
Na ja, wir wollen es kurz machen, das Personal bleibt unfreundlich aber
wir legen auch am Finger an. Wir zahlen für eine Nacht 56 US $, ganz
schön üppig, aber die Marina ist schön angelegt und der Ort St.
George's ist auch sehr lebendig. Horst beschwert sich am nächsten Tag
beim Marina Manager über den schlechten Service und wir können den
nächsten Tag noch ohne Kosten in der Marina bleiben und reservieren
hier für die Monate August und September einen Liegeplatz.
In der Marina besuchen uns Annemarie und Roland von der Angicamaro, die
mit dem Bus nach St. George's gefahren sind und in der Clarke's Court
Bay liegen.
Gehen am Dienstag Mittag vor Anker bei St. George's und am nächsten
Morgen geht es gemeinsam mit Nereus weiter auf die Südseite von
Grenada, das heißt wir motoren gegen den Wind und die Atlantikwellen
hoch auch in die Clarke's Court Bay gehen vor Anker nördlich von
Calivigny Island, hier liegt Angicamaro und auch Queen Nadine und dann
stößt auch noch Divine zu uns. Wir genießen die letzten gemeinsamen
Tage, denn Queen Nadine, Nereus und Divine werden Anfang Juni nach
Trinidad segeln und dort das Boot abstellen für die Hurrikanzeit und
den Sommer zumeist in Deutschland bzw. der Schweiz verbringen.
Man liegt hier relativ geschützt von den Atlantikwellen und es gibt
auch zwei kleine Marinas hier, die Clarke's Court Bay Marina und die
Whisper Cove Marina, in der Whisper Cove Marina gibt es auch eine schön
gelegene Bar und Happy Hour Preise und wir gehen jeden Tag zum
Sundowner dorthin. Auch gibt es hier einen kleinen Laden mit sehr gutem
Fleischangebot und div . Kleinigkeiten. Busverbindungen zur Hauptstadt
gehen alle 10 Min.
Unsere erste Segelsaison in der Karibik ist beendet, die Hurrikanzeit beginnt.
Wir beschließen für die nächsten Wochen hier in dieser Bucht zu bleiben.
April 2014 Trip mit Heidi und Uwe von Martinique nach Ille de Saintes und zurück
Es war eine schöne Abwechslung mit Heidi und Uwe unterwegs zu sein. Wir
sind nochmal nach Dominica gesegelt, lagen in der Prince Rupert Bay, es
war windig und auch sehr rollig. Hier trafen wir Uwe mit seiner Heavy
Metal wieder.
Heidi hat eine Inseltour gemacht und war ebenfalls begeistert. Mittwoch
Abend hatten wir auf das Barbeque gehofft aber es fiel mangels Leuten
aus, die Saison neigt sich schon dem Ende. Wir sind dann noch bis nach
Iles des Saintes gesegelt, das wir auch noch nicht kannten und lagen in
der Bucht vor dem Ort Terre de Haut ein sehr schnuckeliger Ort mit
einigen netten Geschäften und akzeptablen Restaurants, eben wieder
französische angehaucht, ein krasser Unterschied zu Dominica. Wir lagen
an einer Boje (10 € die Nacht), leider war es ziemlich schwellig.
Leider hatten wir dann einen Defekt am Motor festgestellt, eine der
Einspritzdüsen war undicht, wir konnten zwar mit dem Motor noch fahren,
wollten aber so schnell wie möglich einen Mechaniker nachsehen lassen.
Von hier aus haben wir uns wieder auf den Rückweg nach Le Marin
gemacht, es waren drei lange Segeltage. Einen Tag haben wir noch in der
großen Bucht von St. Anne vor Anker gelegen und Heidi und ich haben
einige schöne Stunden am Strand Le Salines verbracht.
Mittwoch, den 16.4. sind wir dann früh in die Marina gefahren, wir
hatten auch einen Wagen reserviert und denTag noch mit Sightseeing der
Insel genutzt.
Am Donnerstag Morgen kam dann ein Mechaniker und hat bestätigt, dass
eine Einspritzdüse undicht ist, er hatte Zeit und den Schaden direkt im
Laufe des Tages repariert. Horst und ich waren morgens noch Einkaufen
und Horst hat am Nachmittag Heidi und Uwe zum Flughafen gebracht.
Als Horst am nächsten Tag die Rechnung für die Motorreparatur
begleichen wollte, kam dann der Schock, 570 € sollte es kosten, 8 Std.
für die Mechanikerarbeit. 8 Stunden - das konnten wir nicht
nachvollziehen und werden nun nach Ostern mit dem Chef noch darüber
verhandeln müssen. Die Verhandlungsbereitschaft war sehr eingeschränkt,
wir sollten 3 Std. für Wegezeiten bezahlen zwischen der Werkstatt und
der Marina, was wir natürlich als Unverschämtheit zurückgewiesen haben.
Um es kurz zu machen, letztlich haben wir einen "Discount" erhalten von
15 % und haben so die Rechnung zähneknirschend bezahlt aber wir finden,
das ist eine echte "Abzocke".
Lagen dann noch einige Tage vor St. Anne sehr gemütlich und konnten
sehr große Schildkröten taglich beobachten. Trafen hier noch Moni und
Harald von Vektor und auch Franz liegt hier noch und wartet auf seinen
Masten.
Dann kam auch noch die Nereus mit Monika und Jürgen, sie hatten einen
Segelschaden und gingen in die Marina für ein paar Tage und dort zum
Segelmacher.
Wir haben uns dann auf den Weg nach St. Lucia gemacht und hatten ein
leichte Überfahrt, es sind ja nur 20 Seemeilen und sind in die Rodney
Bay vor Anker gegangen. Die Rodney Bay ist auch eine große geschützte
Bucht und wir waren erstaunt, dass nicht mehr Boote hier liegen. Man
merkt wohl doch schon, dass sich die Saison ihrem Ende zuneigt.
März 2014 Dominica
Von St. Pierre auf Martinique sind wir ca. 35 Seemeilen nach
Dominica rübergesegelt, es war ein schöner Segeltag mit halben Wind bei
18 - 25 Knoten Wind.
Auf Dominica haben wir zunächst die Hauptstadt Roseau angelaufen, hier
liegen wir an einer Boje - wir liegen bei Pancho-, die Boje kostet
10 US $ die Nacht. Leider liegt man hier etwas rollig, es ist keine wirklich geschützte Bucht eher eine offene Küste.
Heute waren wir
in der Stadt zum Einklarieren, wenn man nicht länger wie 14 Tage
bleibt, muss man nicht nochmal zum Ausklarieren zur Hafenbehörde. Die
Stadt Roseau ist wirklich sehr karibisch, noch einige erhaltene alte
Häuser in der Innenstadt. Bis zum Ankerplatz sind es etwa 20 Min. zu
laufen.
Dominica ist eine Insel mit sehr, sehr viel Natur, großen Regenwäldern, viel
Wasser, Wasserfällen, heiße Quellen und noch vier halbaktiven Vulkanen.
Der Morne Trois Pitons ist ein National Park und Weltkulturerbe der
UNESCO. Wir haben uns mit einem holländischen Seglerpaar einen Fahrer
gemietet und er fährt uns zum Ausgangspunkt des Wanderweges zum
Middleham Wasserfall, wir laufen 2 Std. hin und zurück durch den
Regenwald zum Wasserfall, anschließend geht es zum Titou Gorge, ebenfalls ein
Wasserfall zu dem man durch eine enge Schlucht schwimmen muss, der
dritte Wasserfall sind die Trafalgar Wasserfälle, die durch einen Fussweg
von ca. 10 Min. zu erreichen sind und die in einem steinigen Flussbett
münden.
Insgesamt eine interessante Tour, mit einem Stop in einem
Restaurant mit karibisch-creolischer Küche. Aber alles kostet auch
seinen Preis, für den Fahrer zahlen wir pro Pers. 100 Caribische $.
Wir liegen in der Prince Rupert Bay nun schon seit einer Woche und
es gefällt uns richtig gut. Das liegt an der großen Bucht, an den
vielen Seglern, die wir kennen und kennenlernen und natürlich an
Dominica. Die Boat-Boys haben sich hier zu einer Kooperative (PAYS)
zusammengeschlossen und organisieren eine ganze Reihe von Aktivitäten
wie Touren über die Insel, durch den Indian-River, Barbeque Mittwochs
und Sonntags und Kochveranstaltungen, wie ich finde eine besonders gute
Idee, um die vielen uns unbekannten karibischen Früchte und Gewürze
kennenzulernen.
Wir machen natürlich die Indian-River Tour, zwei Stunden mit dem
Ruderboot den Fluss entlang mit Albert, unbedingt empfehlenswert, je
früher am Morgen um so besser, denn dann ist es noch ruhig und man kann
mehr Tiere beobachten.
Dann nehmen wir am cooking-event teil, das organisiert Martin von
Providence, absolut spitzenmäßig. Bei ihm buchen wir - gemeinsam mit
der Crew von Queen Nadine und Franz von der Bright Star - auch eine
Tour durch den Nordteil der Insel und Paul ist unser Fahrer und Guide,
er hat ein erstaunliches Wissen über alles, was auf der Insel wächst
und zeigt uns Zitronengras, Vanille, Kokosnüsse, Zimt und jede Menge
Pflanzen und Bäume, deren Blätter in der Küche und zur Heilkunde
verwendet werden. Wir waren mit ihm 7 Std. unterwegs. Unbedingt
lohnenswert und zu empfehlen - aber auch nicht gerade preiswert für 120
EC$ pro Person.
Auch das Barbeque am Sonntag war gut organisiert und es war eine
Superstimmung mit ca. 100 Seglern aus der Bucht. Nach dem Essen wurde
auch noch getanzt und am nächsten Morgen brauchten wir einen Ruhetag,
denn der Rumpunsch hat es ganz schön in sich.
Es waren sehr kurzweilige Tage in der Prince Rupert Bay und wir
hatten viel Spaß und blieben noch eine weitere Woche, denn wir trafen
dann auch noch die Nereus, die Ballerina und Kama wieder und gingen
nochmal gemeinsam zum Mittwochs-Barbeque, wieder mit Tanz und machten
noch einen Ausflug mit Monika und Jürgen (von der Nereus) und Andreas
(von der Kama) durch das Resort der karibischen Ureinwohner und durch
den Trois Pitons National Park. Samstagabend haben wir dann noch
Sylvias Geburtstag auf dem Kat Tangaroa von Eva und Hans gefeiert.
Sonntag haben wir uns wieder auf den Weg zurück nach Martinique
begeben, denn am 3. April landen hier Heidi und Uwe aus Deutschland und
werden 2 Wochen mit uns segeln.
Karibische Zeiten
Februar 2014 - Martinique
Wir waren dann ziemlich schnell unterwegs und mussten die Segel
verkleinern vor Martinique und auf das erste Morgenlicht warten. Haben
den Anker in der großen Bucht St. Anne fallen lassen, ein
beeindruckendes Ankerfeld mit ca. 150 Booten! St. Anne ist ein kleines
Karibikstädtchen, am Sonntag ist Karnevalsumzug, ziemlich früh für
unsere Verhältnisse.
Hier treffen wir auch Istanbul wieder, sie liegen hier vor Anker. Auch
mit Queen Nadine gibt es wieder Funkkontakt, sie sind inzwischen auf
Guadeloupe.
Es führt eine 2 Seemeilen lange Einbuchtung Cul de Sac zur Marina "Le
Marin", vor der Marina liegen wieder 100 Boote vor Anker und die Marina
ist ein großer Charterstützpunkt und hat ca. 600 Plätzen. Horst fährt
mit dem Beiboot zunächst dorthin, macht die Einklarierung
(unkompliziert per Computer im Marinaoffice) und fragt nach einem
Platz. Man setzt uns auf die Warteliste und wir sollen am nächsten Tag
nachfragen. Dienstag Mittag machen wir in der Marina fest, inzwischen
hat sich ja einige Wäsche angesammelt und ich stehe schon um 7.00 Uhr
im Waschsalon, um freie Maschinen zu bekommen und amüsiere mich für
einige Stunden mit Waschen, Trocknen, etc. Die Preise in der Marina
sind noch erträglich für die Karibik, wir zahlen 31 € pro Tag.
Und auch sonst ist einiges zu tun: unser Segel muss ja wieder zur Reparatur, der Motor braucht neues Öl, von außen wird das Boot ja jetzt regelmäßig von den z.T. heftigen Regenschauern gereinigt, aber innen muss mal wieder eine Grundreinigung erfolgen.
Wir wollen ein Auto mieten: großes Problem, da zur Zeit die
Tankstellen bestreikt werden und es kein Benzin gibt, wir
bekommen noch ein Diesel-Auto für zwei Tage und können es mit unserem Reserve-Diesel fürs Schiff füllen.
Der Streik wird dann doch noch beendet und wir erhalten ein dieselgefülltes Auto und erkunden die Insel.
Martinique ist grün, grün, grün wohin das Auge blickt. Es werden
Zuckerrohr und Bananen angepflanzt. Die Fauna und Flora ist üppig und
man fühlt sich wie im botanischen Garten, absoluter Augenschmaus ist
der Regenwald in den Bergen.
Die Städte - zumindestens an der Atlantikküste - sind eher
enttäuschend, viele Häuser stehen leer und sind entsprechend
heruntergekommen aber viele bewohnte Häuser sind auch wenig gepflegt,
es gibt auch keine touristische Infrastruktur und man muss schon suchen
und froh sein, wenn man überhaupt unterwegs einen Kaffee bekommt.
Am Traumstrand "de Salines" entspricht die Versorgung wieder dem
touristischen Standard, es gibt jede Menge Strandrestaurants neben der
Strasse gegenüber vom Strand. Wohltuend ist, dass der Strand nicht mit
Liegestühlen zugebaut und auch nicht überbevökert ist.
So, das Segel ist repariert, der Motor mit neuen Filtern und Öl
versorgt, die Wäsche ist gewaschen, wir waren einkaufen - hier gibt es
noch Supermärkte mit europäischem Standard - und haben gebunkert für
die nächsten Wochen und noch so dies und das erledigt. Morgen gehts noch zum Friseur,
Horst testet die ärztliche Versorgung hier und noch einige Einkäufe
sind zu erledigen.
Dienstag verlassen wir die Marina, wir werden jetzt Martinique weiter mit dem Boot erkunden.
Die Bucht Grand Anse d' Arlet hat uns um besten gefallen, hier haben wir mehrere Tage gelegen und hatten Besuch aus Detmold Exkollegin Petra mit ihrem Mann Rudi und den Freunden Michael und Gudrun machen Urlaub auf Martinique im Nachbarort und haben uns an Bord besucht. Die große Bucht vor St. Anne ist auch gut und hier haben wir SY Christa wiedergetroffen, mit Thorsten und Gabi haben wir dann noch in mehreren Buchten gemeinsam vor Anker gelegen. Die Bucht Anse Mitan hat uns nicht so gut gefallen aber auch vor der Hauptstadt Fort de France unterhalb des Forts liegt man geschützt und nicht schlecht und von hier aus kann man noch mal einkaufen und vor allem haben wir hier den karibischen Karneval erlebt. Am Ankerplatz vor St. Pierre haben wir Annemarie und Roland von Angicamaro wiedergetroffen, der Ort ist ganz sympathisch und auch hier war am Karnevalsdienstag und am Aschermittwoch noch jede Menge los.
Anfang April kommen wir nach Martinique zurück, da wir 14 Tage Besuch aus Deutschland an Bord haben.
Januar 2014 - Atlantiküberquerung von Mindelo, Kap Verden nach Barbados
Wir sind dann doch erst am 5.1.2014 um 12.30 Uhr gestartet, da der Wind
so stark blies. Mit uns liefen die Segelyachten La Favorita, Queen
Nadine und Istanbul aus
Am 24.1.2014 um 12.30 Uhr haben wir an der Tankstelle von Port St.
Charles auf Barbados angelegt, um einzuklarieren. Mit uns hat La
Favorita angelegt, zu den anderen Booten haben wir den Kontakt
verloren, zur Queen Nadine schon am nächsten Tag und zur Instanbul im
Laufe der ersten Woche.
Wir waren also 19 Tage und Nächte auf den scheinbar endlosen Weiten des
Atlantiks unterwegs. Am ersten Wochenende hatten wir drei Tage Flaute
bzw. sehr wenig Wind und haben uns zwei Nächte und einen halben Tag
ohne Segel treiben lassen. Danach stellte sich dann doch der
Nordost-Passat wieder ein, mit 5 - 6 Windstärken. Es war eine teilweise
ruppige Welle und die Schaukelei und die ständigen Nachtwachen haben
uns ganz schön geschlaucht. Aber wir sind glücklich und gesund hier
gelandet, das Boot und der Autopilot haben gut durchgehalten, nur
unsere Genua ist wieder mal gerissen, genau an der Nahtstelle, die in
Mindelo geflickt wurde.
In mühsamer Feinarbeit hat Horst einen ganzen Tag damit verbracht, den
Riss notdürftig zu flicken, was auch geglückt ist für den Rest der
Fahrt. Glücklicherweise passierte das in der Flautenzeit, so dass es
nicht so schwer war, das Segel runterzuholen, eine kleinere Genua
vorübergehend zu setzen und dann die große Genua wieder aufzuziehen.
Schiffsverkehr war wenig, nur in der ersten Woche kreuzten 2 Frachter
unseren Kurs, ansonsten hatten wir noch Kontakt mit zwei anderen
Segelbooten, das war es.
Leider war das Wetter nicht besonders gut, wir hatten nur zwei wirklich
schöne sonnige Tage, ansonsten war es sehr bewölkt und es gab immer
wieder Regenschauer zwischendurch und in der letzten Woche wurde es
einige Grad wärmer. Das war natürlich nicht so gut für unsere
Energieversorgung an Bord, da wir nur mit Solarenergie einspeisen. Der
Autopilot, der ja Tag und Nacht läuft, braucht doch viel Strom und so
haben wir abends ca. 1 Std. den Motor laufen lassen, um die Batterien
aufzuladen.
Auch der Empfang auf Barbados war sehr regnerisch und wir sind dann von
St. Charles noch 10 sm südlich in die Carlisle Bay gefahren und liegen
hier vor Anker, der Samstag wieder überwiegend regnerisch, heute Sonntag,
lässt sich öfter mal die Sonne sehen. Wir waren noch nicht an Land und
müssen uns noch an die Zeitumstellung gewöhnen und einiges an Schlaf
nachholen.
Leider
ist die Bucht sehr schwellig und wir liegen überhaupt nicht ruhig, es
ist eigentlich auch gar keine richtige Bucht, sondern eher Strand mit
Küste.
Gestern abend waren Uwe und Sigrid von der SY Heavy Metal an Bord, Uwe
ist alleine von Tazacorte gestartet und Sigrid ist mit dem Flieger hier
rüber gekommen.
Der Hauptort von Barbados Bridgetown wirkt auf uns wenig ansprechend,
optisch alles etwas heruntergekommen und lieblos, es gibt zwar viele
Juweliergeschäfte, die wir nicht brauchen aber karibisches Flair ist
hier nicht zu spüren.
Also hält uns hier nichts mehr. Am 31. 1. holen wir den Anker morgens
hoch und machen uns auf den Weg, segeln "mal eben" nach Martinique, das
sind 110 Seemeilen, also ein Klacks, einen Tag und eine Nacht.